Verlauf des strategischen Modellprojektes
2008
Landrat Roßner stellt im Rahmen einer Vorstandssitzung der LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e.V. unbefriedigende Verhältnisse im Bereich der Schulessenversorgung fest. Vom Landkreis bereitgestellte 100.000 € pro Jahr zur Bezuschussung der Schulessenversorgung für bedürftige Familien werden nicht in Anspruch genommen. Die Schulessenteilnehmerzahlen sind trotz der Bemühungen rückläufig. Es wird die Frage diskutiert inwieweit eine kostenlose Schulessenversorgung das Problem lösen könnte. Das LEADER-Management wird vom Vorstand der LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. beauftragt den Sachverhalt zu verfolgen.
2009
Die Ursachenforschung fördert schnell einen komplexen Problemraum zu Tage. Begünstigend wirkt, dass das schon lange bewegte Thema „regionale Produkte“ im Zusammenhang mit Gemeinschaftsverpflegung (Schulessen) gedacht, eine völlig neue Dimension bekommt. Zum unmittelbaren Untersuchungsfeld gehören 38 staatliche Schulen mit insgesamt ca. 6.000 Schülern. Folgende Fragen sind zu beantworten: Wie kann die Teilnehmeranzahl am Schulessen erhöht, die Essensqualität verbessert und wie können deutlich mehr regionale Produkte im Schulessen verarbeitet werden? Das LEADER-Management wird beauftragt eine Aufgabenstellung und einen Projektantrag für eine ILEK-Förderung zu erstellen. Die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. stellte einen entsprechenden Antrag beim ALF Gera, der am 23. Oktober 2009 bewilligt wird.
Ca. 20 Personen waren zu diesem Zeitpunkt in den Prozess einbezogen.
Die LEADER-Aktionsgruppe lädt zu einer Expertenreise zum Thema Gemeinschaftsverpflegung ein. Stationen sind u.a.: Zentralmensa Göttingen, Fulda-Motten Lernzentrum take54you. Experten begleiten die Reise und halten Vorträge.
Das Thema Schulessen wird zum Leitprojekt in der Regionalen Entwicklungsstrategie (RES).
Die Partner Saale-Orla-Kreis, LEADER Aktionsgruppe Saale-Orla e.V. und Kreissparkasse Saale-Orla wollen die erforderlichen Eigenmittel für das Projekt gemeinsam aufbringen.
Das ILEK Schulessen Saale-Orla wird ausgeschrieben. Den Auftrag erhält die Thü-ringer Landgesellschaft mbH. Das LEADER-Management ist planerisch eingebunden. Auf Grund der Fülle von Aufgaben und einem sehr komplexen Beteiligungsprozess wird das ILEK Schulessen Saale-Orla im Juni 2010 bis zum 30.11.2010 ausgeweitet. Die Kosten für das ILEK belaufen sich auf insgesamt 66.242,99 €. Die Finanzierung setzt sich wie folgt zusammen: 46.682,24 € Fördermittel und 15.560 € Eigenmittel. Die Eigenmittel wurden durch ein Sponsoring der Kreissparkasse Saale-Orla in Höhe von 6.700 € und Mittel des Vereins „LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V.“ finanziert.
Eine Strategiegruppe Schulessen, bestehend aus Vertretern der Schulverwaltung, des Schulamtes, der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, der Thüringer Vernet-zungsstelle Schulessen, der Elternvertretung, des LEADER-Vorstandes, des ALF Gera sowie externe Berater des Auftragnehmers, wird gegründet.
Ca. 50 Personen waren zu diesem Zeitpunkt in den Prozess einbezogen (LEADER-Akteure, Fachleute aus den Verwaltungen, Förderstellen).
2010
Anlässlich einer Auftaktveranstaltung mit großer öffentlicher Anteilnahme werden die Problemräume skizziert und Arbeitsgruppen gebildet. Diese sind: Regionale Erzeuger / Regionale Verarbeiter / Objekte und Räume / Zertifizierung / Schule und Bildung.
Durch Projektbearbeiter werden gemeinsam mit Vertretern des Fachdienstes Schulverwaltung des Landratsamtes Saale-Orla alle 38 staatlichen Schulen besucht und Gespräche mit den Schulleitungen geführt. Es folgt eine Schülerbefragung in der Grund-, Mittel- und Oberstufe zu Vorlieben und Gewohnheiten beim Schulessen.
Eine Liste regionaler Erzeuger wird zusammengestellt. Die Bedarfe werden ermittelt.
Es gelingt ein Zertifizierungskompendium für Schulküchen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein zu erstellen.
Der Arbeitsstand wird im Kreis der Schulelternsprecher aus dem SOK, dem SHK und der Stadt Jena vorgetragen.
Auf der Saale-Orla-Schau in Pößneck werden am Stand der LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. erste Planungsergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Die öffentliche Resonanz im Rahmen der Saale-Orla-Schau sowie in der Presse ist gut.
Auf Grund der Komplexität des Schulessenprojektes wird eine inhaltliche und zeitliche Erweiterung des ILEK bewilligt. Die inhaltliche Erweiterung bezieht sich insbesondere auf die Ausrichtung eines Konzeptwettbewerbs für Schulen, die Herstellung von Informationsmaterialien sowie die Einrichtung und Betreuung einer Internetseite.
Im Rahmen der ILEK-Fortschreibung wird der erste Konzeptwettbewerb für Schulen im Saale-Orla-Kreis vorbereitet und ausgelobt. Als Preisgeld stehen für das Jahr 2011 100.000 € zur Verfügung. Die Mittel wurden vom Kreistag des Saale-Orla-Kreises fraktionsübergreifend beschlossen.
Die Kreissparkasse Saale-Orla stellt im Rahmen eines Sponsorings zusätzliche Mittel zur Finanzierung der Erweiterung des ILEK zur Verfügung. Aus Sicht der Sparkasse bedeuten strategische LEADER-Projekte verzahnte Investitionen in der Region. Die Investoren sind potenzielle Geschäftskunden der Bank. Im LEADER-Vorstand und Fachbeirat reift durch das Beispiel Schulessen der Gedanke ein „Forum für die ländliche Entwicklung der Region“ zu sein. Der Kreistag, die Kreisverwaltung und das ALF sind dabei strategische Partner. Der Parteienbezug der Akteure tritt in den Hintergrund.
Die Endfassung des ILEK wird mit zahlreichen weiteren Informationen als Multimedia-CD-Rom in einer Auflage von 200 Exemplaren herausgegeben. Die Verteilung erfolgt an regionale und überregionale Projektpartner und Interessierte.
Im Herbst bewirbt sich der Landkreis Saale-Orla in Kooperation mit der LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e.V. mit dem Thema Schulessen beim landesweiten Wett-bewerb „Innovative Projekte im ländlichen Raum“. Die Bewerbung erreicht den ersten Platz und damit eine zusätzliche Mittelausstattung von 160.000 € (Fonds: PMO-Mittel des Freistaates Thüringen).
Die Internetseite zur Initiative Schulessen Saale-Orla www.schulessen.org geht ans Netz.
Ca. 500 Personen waren zu diesem Zeitpunkt vor allem durch die Arbeit an den Schulen sowie die Veranstaltungen der Arbeitsgruppen in den Prozess einbezogen (LEADER-Akteure, Fachleute aus den Verwaltungen, Förderstellen, Direktoren, Lehrer, Wirtschaftspartner in Agrarbetrieben und Schulküchen).
2011
Am Konzeptwettbewerb beteiligen sich 12 Schulen des Saale-Orla-Kreises. Alle Bewerber erhalten Preise. Der erste Preis wird mit 25.000 €, der letzte Preis mit 5.000 € bedacht. Im Fachdienst Schulverwaltung wird dauerhaft eine halbe Stelle für die Begleitung des Projektes Schulessen Saale-Orla geschaffen. 2011 liegt der Aufgabenschwerpunkt vor allem auf der Umsetzung der investiven Maßnahmen. Die Umsetzung geschieht in enger Abstimmung mit der LEADER-Aktionsgruppe.
Die Grundschule Knau beschließt als erste Schule den Wechsel vom europäischen Schulessenanbieter zum Anbieter vor Ort, der Agrofarm Knau eG.
Die Diakonie-Stiftung Weimar-Bad Lobenstein kauft einen mobilen Backofen, der insbesondere der Projektarbeit an den regionalen Schulen dient. Der Betrieb erfolgt unter Beteiligung behinderter Menschen. Das Vorhaben wird durch die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. unterstützt und erhält Fördermittel über die ILE-Richtlinie als innovatives Projekt. Es kam bereits an mehreren Schulen zum Einsatz und wurde auf der Saale-Orla-Schau 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Das LEADER-Management ist mit dem Schulessen-Projekt auf der Saale-Orla-Schau in Pößneck vertreten.
Die Kindertagesstätte und Grundschule Knau entwickeln mit intensiver Begleitung des LEADER-Managements ein Konzept für ein neues Bildungszentrum. Grundpfeiler dabei sind gemeinsames und ganztägiges Lernen von 0 bis 10 Jahren, Beteiligung von Unternehmen und Bürgerschaft im Bildungsprozess sowie regionale und gesunde Ganztagsverpflegung. Der LEADER-Vorstand votiert dieses Projekt als einziges Projekt für eine Förderung über die Dorfentwicklung aus Mitteln des LEADER-Budgets für die Jahre 2011 – 2013. Es erhält zusätzlich einen Förderbonus. Die Firma CABKA wird über das Thema „regionale und gesunde Ganztagsverpflegung“ auf das Bildungszentrum aufmerksam. Die international agierende Firma mit einem ca. 2.000 Mitarbeiter zählende Betriebsstandort in der Nähe von Knau bietet sich als strategi-scher Partner für das Bildungszentrum Knau an. Auf der einen Seite stehen attraktive Kindergartenplätze und Schullaufbahnen für die Kinder der Mitarbeiter. Auf der anderen Seite steht die kontinuierliche finanzielle Absicherung von für das Konzept unerlässlichen Zusatzaufgaben durch die Firma CABKA. Weitere regionale Firmen steigen in diese Idee ein. Spätestens ab diesem Zeitpunkt darf man von einem gefühlten Kli-ma der Veränderung sprechen.
Landwirtschaftliche Betriebe, die auch als Schulessenversorger aktiv sind, reagieren. Sie bilden Mitarbeiter zum Thema „Schulessen“ weiter. Grundsätzlich verbessert sich die Kommunikation zwischen regionalen Schulessenanbietern und Schulen und damit auch die Essensqualität.
Die Landgenossenschaft Dittersdorf plant die Direktvermarktung von Frischmilch, insbesondere auch für Schulen (Schulmilch). Hierzu wird 2011/12 ein Betriebsstandort ausgebaut. Im gleichen Zeitraum wird der Küchenstandort erweitert und modernisiert. Weitere drei Schulen planen zu einem regionalen Essenanbieter zu wechseln.
Der Landkreis beauftragt ein Projektmanagement mit der Prozessbegleitung und Vorbereitung von Teilprojekten. Auftragnehmer sind Alexander Pilling und Sören Kube, die das Projekt von Anfang sehr intensiv begleitet haben.
Im Herbst organisiert das Projektmanagement im Zusammenwirken mit der Schulverwaltung des Landkreises und gemeinsam mit acht Schulen Schüler-Projekttage zum Thema „Schulessen – Regional, Gesund und Gut“. Das Konzept wurde durch das Projektmanagement ausgearbeitet. Regionale landwirtschaftliche Erzeuger und Verarbeiter sowie der Kreisbauernverband engagieren sich. Rund 600 Schüler aus Grund-, Mittel- und Oberstufe waren an der Projektarbeit beteiligt. Sie besuchen Betriebsstandorte und lernen regionale Besonderheiten kennen. Regionale Zeitungen berichten ausführlich. Höhepunkte der Projekttage sind zwei gemeinsame Abschlussveranstaltungen, an denen die Schüler gegenseitig über ihre Arbeit berichten und Ihre Ergebnisse vorstellen. Bei den Schülerinnen und Schülern fand das zum Abschluss der Projekttage servierte, und inzwischen berühmt gewordene, Kartoffelbüfett der Landgenossenschaft Dittersdorf besonderen Anklang. Als Botschaft für zu Hause bekamen die Kinder einen kleinen Sack Kartoffeln mit auf den Heimweg.
Die räumlichen Verhältnisse in den Schulmensen verbessern sich deutlich. Insgesamt investiert der Landkreis rund 164.000 € (Stand Mai 2012) aus Eigenmitteln und Fördermittel aus dem Landeswettbewerb für innovative Vorhaben im ländlichen Raum. An mehreren Standorten kann durch die Einrichtung neuer Küchen auch der Effekt des EU-Schulobst-Programmes verbessert werden.
Der Landkreis gibt die Ausarbeitung von Lehrer-Weiterbildungsangebote zum Thema Schulessen – Regional, Gesund und Gut in Auftrag. Die Angebote werden durch die Thüringer Vernetzungsstelle Schulessen sowie dem Gastronomieberater Alexander Mayrhofer erstellt.
Die LEADER-Aktionsgruppe gibt die Erstellung der ersten von zwei Publikationen zum Thema Schulessen in Auftrag. Zielgruppe sind vor allem Eltern aber auch weitere Projektinteressierte.
Ca. 2.500 Personen waren zu diesem Zeitpunkt in den Prozess einbezogen (LEADER-Akteure, Fachleute aus den Verwaltungen, Förderstellen, Direktoren, Lehrer, Wirtschaftspartner in Agrarbetrieben und Schulküchen, Schüler und einzelne Eltern).
2012
Die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla gibt den ersten Band der Publikation „Schulessen Saale-Orla – Regional, Gesund und Gut“ in einer Auflage von 6.500 Stück her-aus. Die Broschüre wird nach den Winterferien an rund 6.000 Schülerinnen und Schüler mit der Bitte verteilt sie an ihre Eltern weiterzugeben. Die Presse begleitet die Aktion. Im Mai werden weitere 1.000 Exemplare nachgedruckt.
Die Freien Schulen der Region werden in das Projekt einbezogen.
Das Agrarmarketing des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz sagt Unterstützung für Informations- und Werbemaßnahmen zu.
In Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar, Lehrstuhl Architektur und Lehrstuhl Produktdesign, wird ein zweiter Konzeptwettbewerb Schulessen gestartet. Die Gesamtkosten des Wettbewerbs in Höhe von 16.000 € werden zu 75 % aus Mitteln für innovative Vorhaben gefördert. Die Eigenmittel bringt die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. auf. Im Rahmen des Wettbewerbes werden sechs Modellstandorte ermittelt, für die gemeinsam individuelle Konzepte und Entwurfsplanungen für Schul-mensen und Bauteilen erarbeitet werden. Zehn Schulen beteiligen sich am Wettbewerb, darunter eine gemeinsame Bewerbung von zwei Schulen. Von den neun Schulstandorten werden durch eine Jury sechs zur prozesshaften Weiterarbeit ausgewählt. Die ausgewählten Schulen positionieren sich mittels Förderverträgen zur Mitarbeit am Schulessenprojekt.
Das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) akkreditiert die Lehrer-Weiterbildungsangebote. Die Weiterbildungen werden durch die Volkshochschule Saale-Orla angeboten.Zudem werden für interessierte Eltern zwei Veranstaltungen bei der VHS angeboten.
Weitere Thüringer Regionen (u. a. Saalfeld-Rudolstadt, Wartburgregion, Greiz) bekunden Interesse am Thema „Schulessen“.
Anfang Mai wurde die Initiative Schulessen Saale-Orla auf der 20. Saale-Orla-Schau in Pößneck präsentiert. An zwei Tagen warben Schüler aus den Grundschulen Neunhofen und Knau gemeinsam mit einem Schulkoch und dem mobilen Backofen der Diakoniestiftung Weimar – Bad Lobenstein mit Kochaktionen für das Thema. Auf der Hauptbühne bildete die Schulessen-Kochshow mit der KIKA-LIVE Moderatorin JESS, dem Sternekoch MARCELLO FABBRI und dem Gastronomie-Experten Alexander Mayrhofer den Höhepunkt der Saale-Orla-Schau. Die Kosten in Höhe von 3.400 € werden aus Sachkostenmitteln der LEADER-Aktionsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit finanziert.
Es werden Werbematerialen (Roll-up, Banner, Plakate, Stundenpläne) erstellt, die durch Mittel des TMLFUN (Agrarmarketing) mit 2.000 € unterstützt wurden.
Das Zentrum für Catering – Management – Kulinaristik der Hochschule Fulda meldet Interesse an einer Zusammenarbeit an. Im Mai findet in Schleiz ein erster Wissensaustausch statt.
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen für Architektur und Produktdesigne der Bauhaus UNI Weimar und den bereits genannten sechs Schulstandorten werden abgestimmte Entwurfsplanungen vorgelegt und die Ergebnisse in einer Ausstellung zusammengefasst präsentiert. Im Sommer 2012 wird die Ausstellung in der Wisenta-Halle in Schleiz gezeigt. Dazu erscheint in einer Auflage von 200 Stück eine Publikation „Raumkultur – Tischkultur – Esskultur“.
Genehmigungsplanungen im Rahmen des Saale-Orla Schulessenprojektes laufen für die Schulstandorte GS Neustadt und GS Neunhofen. Die Umsetzung eines Schüler-Bistros gelang am Gymnasium in Bad Lobenstein.
Das Thema Schulverpflegung und Verteilung regionaler Produkte wird mit der Pahrener Agrar GmbH, die über Gewächshauskapazitäten verfügt, besprochen.
Durch Vermittlung des Saale-Orla Kreisbauernverbandes gelang die Kontaktaufnah-me mit dem BIO-Hof Aga in Trägerschaft der Lebenshilfe Gera. Dort stehen 10.000 qm unter Glas.
Am Ende des Jahres 2012 wird die zweite Ausgabe des Bandes „Schulessen – Regional, Gesund und Gut“ mit dem Untertitel „Nachgedacht und angepackt“ über die Schulen an die Eltern im Landkreis verteilt. Die Auflagenhöhe beträgt 7000 Stück.
Der Saale-Orla-Kreis bekommt die Möglichkeit den Freistaat Thüringen auf der Grü-nen Woche in Berlin im Januar 2013 zu präsentieren. Erste Abstimmungen dazu beginnen im Sommer 2012. Das Thema Schulessen – Regional, Gesund und Gut soll Dreh- und Angelpunkt des Messestandes werden. Neben dem Freistaat Thüringen sind an der Finanzierung die Kreissparkasse Schleiz, der Kreisbauernverband Saale-Orla, der Saale-Orla-Kreis und die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e.V. beteiligt.
Ende des Jahres beginnt die Strategiegruppe Schulessen mit der Erarbeitung einer Entwicklungsstrategie Saale-Orla-Schulessen 2020.
Bis zum 2012 waren über 12.000 Personen mit dem Thema Schulessen in Berührung gekommen (LEADER-Akteure, Fachleute aus den Verwaltungen, Förderstellen, Direktoren, Lehrer, Wirtschaftspartner in Agrarbetrieben und Schulküchen, Schüler und alle Eltern mit schulpflichtigen Kindern im Saale-Orla-Kreis).
2013
Durch den Saale-Orla-Schulessenstand auf der Grünen Woche in Berlin werden Vertreter aus der Landes- und Bundespolitik auf das strategische Projekt aufmerksam. Kochshows mit Produzenten Thüringer Qualitätsprodukte, Thüringer Spitzenköchen, Schülerinnen und Schülern und Vertretern aus Politik und Wirtschaft erwecken beim Messepublikum Aufmerksamkeit. Eine neu gebaute Fahrrad-Mühle, zum Vermahlen von Getreide, wird zum Publikumsliebling. Finanziert wird die Fahrrad-Mühle durch das Thüringer Agrarmarketing, das damit für Thüringer Qualitätsprodukte wirbt. Die Fahrrad-Mühle steht nach der Grünen Woche den Schülerinnen und Schülern im Saale-Orla-Kreis zur Projektarbeit zur Verfügung. Presse, Funk und Fernsehen be-richten konzentriert über den Messeauftritt auf der Grünen Woche in Berlin.
Im Februar feiert die LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e.V. 5-jähriges Bestehen. Knapp 100 Gäste verfolgen eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der integrierten Landentwicklung in Thüringen, erleben Schüler am Schulessenstand mit regionalen Produkten und probieren sich an der Fahrrad-Mühle aus.
Die Diakonie-Stiftung Weimar Bad Lobenstein erwägt den Bau und Betrieb eines BIO-Gewächshauses im Schleizer Oberland. Der Kreisbauernverband Saale-Orla und das LEADER-Management Saale-Orla suchen nach einem geeigneten Standort dafür. Die Möschlitzer Agrar GmbH bekundet mit ihrem Biogas-Standort am Ortsrand von Möschlitz Interesse. In Verantwortung der Diakonie-Stiftung wird eine Machbarkeitsstudie geplant.
Im Frühjahr 2013 wird die Ausstellung der Student der Bauhaus-Universität Weimar Schulessen Saale-Orla „Raumkultur – Tischkultur – Esskultur“ im Landratsamt Schleiz gezeigt.